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MARTIN DIECKMANN, 2001
Einleitung Schon seit längerer Zeit gilt der Westlichen Smaragdeidechse Lacerta bilineata bilineata mein besonderes Interesse. Eine Gruppe dieser Tiere, ein Männchen (Abb. 1) und zwei Weibchen (Abb. 2 u. 3), halte ich seit sechs Jahren ständig in einem Freilandterrarium. Die Smaragdeidechsen sind hier mit Mauereidechsen, Podarcis muralis merremia und Griechischen Landschildkröten, Testudo hermanni hermanni vergesellschaftet.
Das Freilandterrarium hat eine Grundfläche von 5 x 3 Metern. Eingezäunt wird es durch 140 cm hohe Plexiglasscheiben, von denen 40 cm in den Boden eingelassen sind. Unten wird es durch eine Drainageschicht aus grobem Schotter abgeschlossen. Im hinteren Teil des Terrariums befindet sich eine Legsteinmauer, hinter welcher Sand aufgeschüttet wurde. Auf dem Sand wachsen Gräser und verschiedene andere Pflanzen. Die Sandaufschüttung wird von den Eidechsen zur Winterruhe und für die Eiablagen aufgesucht. Vor der Mauer befindet sich ein Wassergraben mit einigen Wasserpflanzen, und davor erstreckt sich eine größere Fläche mit großen Steinen, mit Gräsern und einem Brombeergebüsch. Bis auf gelegentlichen Futterneid, vertragen sich die Smaragdeidechsen untereinander gut. Die Weibchen jagen sich zwar ab und zu, aber das führt zu keinen ernsthaften Verletzungen. Mehrere Männchen sollte man allerdings nicht zusammen halten. Im Zusammenleben mit den Mauereidechsen gibt es keine Probleme und mit den Schildkröten natürlich auch nicht. Eifunde Von einem der beiden Weibchen war ich es gewohnt, dass es fast jedes Jahr an der selben Stelle Eier ablegte. So fand ich am 4. Juni 2000 im Sand unter einem Stein vergraben ein Gelege von zehn Eiern. Beim zweiten Weibchen hatte ich keine Leibesfülle feststellen können. Ich ging also davon aus, dass ich in dem Jahr keine weiteren Gelege von den Eidechsen zu erwarten habe. Eizeitigung Alle Eier kamen in den Inkubator. Aus dem ersten Gelege kamen nach 45 bis 46 Tagen alle Jungtiere gesund zur Welt (Abb. 6).
Aufzucht Während ich mit den zehn Jungtieren des ersten Geleges und auch mit den fünf geschlüpften Exemplaren aus dem zweiten Gelege bei der Aufzucht keine Probleme hatte, beanspruchten die Tiere aus dem dritte Gelege viel Aufwand, um sie überhaupt am Leben zu erhalten. Sie waren von Anfang an schwächer und kleiner, und sie wuchsen auch nicht so normal, wie ich es sonst gewohnt war. Trotz aller Mühe gelang es mir nicht, alle Eidechsen zu retten; fünf Tiere verstarben in den folgenden Monaten.
Schlußbemerkung
In all den Jahren hatte ich noch nie so viele junge Smaragdeidechsen wie im letzten Jahr und das trotz des meiner Meinung nach gegenüber den vorhergehenden Jahren schlechteren Wetters. Womöglich habe ich vorher nie tief genug gegraben, um die Eier zu finden und in den Inkubator zu überführen, denn im Unterschied zu den Zauneidechsen, Lacerta agilis agilis in meinen anderen Freilandterrarien schlüpften hier nie Jungtiere von alleine.
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